VBE: Ausstattung der Grundschulen muss Bildungsauftrag gerecht werden
Aus Sicht des VBE gibt es viele ungelöste Probleme. Es fehlen Lehrkräfte, Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen, sozialpädagogische Fachkräfte, und Lehrkräfte mit einer Qualifikation für Deutsch als Zweitsprache.
Die Klassen sind zu groß. Laut Blitz-VBE-Umfrage von Mitte November werden in 60 Prozent der Klassen 24 Kinder und mehr unterrichtet, rund 13 Prozent der Klassen umfassen 28 und mehr Kinder.
In keiner Schulform fehlen mehr Schulleitungen. Um die Attraktivität des Amtes zu stärken, werden die Schulleitungen jetzt höher besoldet. Bedauerlich ist, dass die Stellvertretungen in ihrer bisherigen Besoldungsstufe verbleiben. Mit Blick auf die vielen unbesetzten Stellen für stellvertretende Schulleitungen ein fatales Signal.
Es gibt zu wenig Zeit für Aufgaben neben dem Unterricht, wie etwa Elternberatungen, um Konzepte für das digitale Lernen zu erarbeiten oder die Gestaltung des Ganztags. Zum Vergleich: Eine Grundschule mit 200 Schülern erhält dafür zwei Anrechnungsstunden für das gesamte Kollegium. Ein Gymnasium mit 200 Schülern in der Sekundarstufe II erhält hingegen 19 Anrechnungsstunden.
„Das System muss vom Kopf auf die Füße gestellt werden“, verlangte der Vorsitzende des VBE, Udo Beckmann, anlässlich der Anhörung. „Gerade Kinder im Grundschulalter benötigen eine zeitaufwendige Betreuung und Begleitung für einen gelingenden Einstieg in unser Bildungssystem und die Lehrkräfte dafür ausreichende zeitliche Ressourcen.“
Der VBE fordert:
- Die Schaffung einer Vertretungsreserve für jede Grundschule.
- Ein Schulleitungsteam aus Rektor und Konrektor für jede Grundschule, die beide deutlich besser besoldet werden als Lehrkräfte.
- Eine Doppelbesetzung in allen inklusiven Klassen.
- Mehr Ressourcen für qualitativ hochwertige Ganztagsangebote.
- Drastische Absenkung der Klassengröße.
- Die Anpassung der Unterrichtsverpflichtung an das Niveau der Schulen des längeren gemeinsamen Lernens, auch an Grundschulen.
Pressemitteilung 52-2016
Weitere Artikel im Bereich "" |
15.12.2016 Schlusslicht NRW muss Aufholjagd startenIn keinem anderen Bundesland wird so wenig Geld pro Schülerin und Schüler ausgegeben, wie in Nordrhein-Westfalen. Zu diesem Schluss kommt der Bildungsfinanzbericht, der heute vom Statistischen Bundesamt vorgestellt wurde. Im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und der Kultusministerkonferenz wird in diesem regelmäßig festgehalten, welche Ausgaben im Bildungsbereich getätigt werden. |
06.12.2016 Positive Entwicklungen decken dauerhafte Defizite nicht zuDer VBE freut sich, dass die Pisa-Studie zahlreiche positive Entwicklungen in Deutschland abbildet. Lehrerinnen und Lehrer leisten trotz vielfach unzureichender Rahmenbedingungen Hervorragendes. |
02.12.2016 Grundschulen können Bildungsauftrag nicht länger erfüllen"Nach einer Blitz-Umfrage unter allen Grundschulen in Nordrhein-Westfalen kommt der VBE zu der Einschätzung, dass NRWs Grundschulen aufgrund einer anhaltenden Misere bei der personellen Ausstattung nicht länger in der Lage sind, Ihren Bildungsauftrag zu erfüllen", sagt Udo Beckmann, Landesvorsitzender des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) NRW. Was das u.a. bedeutet, hat gerade die aktuelle TIMMS-Studie aufgedeckt. Sie belegt, dass die Leistungen der Grundschüler in Mathematik in den letzten vier Jahren deutlich nachgelassen haben. |